Der erste Abschnitt Simmern –
Kastellaun der Hunsrückbahn Simmern – Boppard wurde am 27. Oktober 1901 durch
die „Königliche Preußische und Großherzoglich Hessische Eisenbahndirection" in
Mainz
eröffnet. Als zweiter Abschnitt folgte Kastellaun – Pfalzfeld am 01. Oktober
1906. Diesmal durch die "Königlichen Eisenbahndirection zu St.
Johann-Saarbrücken". In diese Zeit viel auch der Bau der Bahnmeisterei in
Kastellaun. Die Verwaltungsgebäude sind noch heute vorhanden, aber Privat
genutzt.
Am 03. August 1908 erfolgte dann wieder durch die "Königlichen
Eisenbahndirection zu Mainz" die Eröffnung des letzten Streckenabschnitts von
Pfalzfeld nach Boppard. Gleichzeit wurde der Abschnitt Kastellaun (o. Simmern) –
Pfalzfeld von der KED Mainz übernommen |
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27.10.2012
111 Jahre Simmern - Kastellaun
Ab September 2012 Ausstellung in Kastellaun
mit dem Thema 111 Jahre Eisenbahn in
Kastellaun
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Info:
Links: Streckenbeschreibung Simmern -
Boppard zur Einführung.
Weitere informationen finden Sie im Menü ganz Links, auf den einzelnen
Bahnhofs und Streckenseiten. |
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Das sich die Bürger im Hunsrück mit den damaligen
Behörden um den Streckenverlauf der neuen Bahnlinie stritten ist bekannt
und wurde in zahlreichen Veröffentlichungen beschrieben. Diesem
Thema werde ich mich zu einem späteren Zeitpunkt widmen.
(Geplante Strecken im Hunsrück) An der Strecke befanden sich 15 Station. 6
Stationen waren als Bahnhöfe ausgelegt und hatten Kreuzungsmöglichkeiten.
Der Bahnhof Kastellaun verfügte über eine größere Gleisanlage und ein
Backsteinempfangsgebäude. Der Bahnhof Pfalzfeld hatte zur Versorgung der
Dampfloks einen Wasserturm erhalten und ein größeres Empfangsgebäude. Der
Bahnhof Buchholz erhielt ebenfalls eine Wasserversorgung für Dampfloks und
einen Lokschuppen mit kleiner Drehscheibe. Bis 1956 fanden in Buchholz
Lokwechsel statt. Am Anfang um Maschinen der Zahlradstrecke gegen eine
normale Dampflok (BR91/T9) zu tauschen, später (nach Ausbau der Zahnstange)
dann die BR 94 (T16). Die Stammlok in der Zeit von 1920 bis 1962 war die
preußische T14 (Baureihe 93), die alle Züge zwischen Simmern und Buchholz
beförderte.
Um sich ein Bild der Bahnstrecke zu machen, empfehle ich eine Tour mit dem
Fahrrad auf der alten Trasse. Ab Emmelshausen natürlich dann weiter mit der
Bahn. Hier nun ein kurzer Überblick zum Streckenverlauf.
Die Strecke beginnt in Simmern mit km 0,0 und hatte neben dem
Empfangsgebäude ein eigenes Gleis (Gleis 1a mit einer Umfahrung). Nach
Überqueren des Simmerbaches und durchfahren des Schmiedeltunnels geht die
Fahrt durch das Tal der XXXXXXX vorbei an den Stationen Keidelheim (Hp),
Külz (Hst) und Alterkülz (Bf). Nach verlassen des Bahnhofs Alterkülz steigt
die Bahn in Kurven zur Haltestelle Bell an. Direkt hinter der Station
beginnt der kurze Abstieg zur Station der Stadt Kastellaun. Lange Jahre
verkehrten Züge extra an den Markttagen zu diesem schönen Marktflecken
auf dem Hunsrück. Erneut geht es hinter Kastellaun in eine weitere
Steigung. Die
Station Hollnich (Hast), Ebschied (Bf), Dudenroth (Hp) und
Lingerhahn (Hst, höchste Station mit 481m über Null) werden passiert. Die
Landschaft wechselt hier oft. Es werden tolle Aussichten geboten
oder mal wieder lange Walddurchfahrten. Hinter jeder Kurve (die in
großer Zahl vorhanden waren) ein neuer Blick für den Naturliebhaber und ein
ständiges Bergan und Bergab.
Hinter Pfalzfeld windet sich die Bahn in weiten Kurven (über Leiningen Hst)
über die Hunsrückhöhe.
Die Station Emmelshausen (bis 1935 Hasselbach) wird erreicht. Die Gemeinde
verdient ihren Aufstieg alleine der
Bahnstrecke und erhält vorbildlich das Empfangsgebäude
für die nächsten Generationen. Über Ehr(Hp) und Fleckertshöhe geht es zur
Station Buchholz. Die Landschaft ist hier Grober. Es mussten Felsdurchbrüche
geschlagen werden und Einschnitte entstanden. Ein Vorgeschmack auf den
Abstieg ins Rheintal. Heute erinnert nur wenig an die Station Buchholz. Ein
Unterstand und Ortsschild müssen dem Reisenden genügen. Nun beginnt der
Abstieg ins Rheintal nach Boppard. 330m Höhenunterschied müssen auf 6km
Bahnstrecken überwunden werden. Steilste Bahnstrecke Deutschlands ohne
Zahnradbetrieb. 5 Tunnel und 2 Viadukte mussten dafür am Anfang des 20
Jahrhunderts gebaut werden. Selbst aus heutiger Sicht eine Meisterleistung.Weitere
Informationen zum Streckenverlauf und den Bahnhöfen finden sie Links.
Einfach die gewünschte
Station anklicken.
Die ersten Jahre der Hunsrückbahn brachten
den Aufschwung auf die Hunsrückhöhen. So wurde es nun möglich die heimischen
Produkte ohne großen Zeitaufwand zu den Absatzmärkten zu bringen. Der größte
Anteil dürfte Grubenholz gewesen sein. In großen Mengen wurde es ins
Ruhrgebiet und Saargebiet transportiert. Aber auch Mineralwasser, Getreide
und weitere landwirtschaftliche Produkte fanden neue Absatzgebiete im
damaligen Deutschen Reich. Nur wenig veränderten
sich die Frachten im Laufe der
Jahre. Das letzte große Frachtaufkommen musste 1986 bewältigt werden. Wie
schon in den ersten Jahren handelte es sich dabei um Holz.
Die 1990er brachten die Stilllegung und den Abbau der Strecke zwischen
Emmelshausen und Simmern.
Am 01. Mai 2000 wurde der Radweg auf der alten Trasse eröffnet. Weiter mit
Zugverkehr betrieben, wird die Strecke zwischen Boppard und Emmelshausen.
Diese zu befahren ist auch heute noch ein Erlebnis und kann nur Empfohlen
werden.
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